Es ist anzunehmen, dass die Menschen schon früh versuchten, Garne und Stoffe zu färben. Da man weiß, dass in der Steinzeit
vor allem Mineralfarben (z.B. Ocker) und Holzkohle als Pigmente bekannt waren, kann man vermuten, dass auch Kleidung
damit gefärbt wurde.| Gelb | Birkenblätter, Heidekraut, Rainfarnblätter, Kamillenblüten, Gelbkraut, Gelbholz, ... |
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| Braun | Walnussschalen, Kamillenblüten, Zwiebelschalen,Gelbholz, ... |
| Orange | Mischfarbe aus Krapp und Gelbholz, ... |
| Rot | Krappwurzel, Beerenfarben, ... |
| Blau | Holunderbeeren, Brombeeren, Ligusterbeeren, Färberwaid (Indigo-Färbung), ... |
| Violett | Holunderbeeren, Heidelbeeren |
| Grün | Birkenblätter (nur sehr schwaches Grün), Gelbholz, meist Mischfärbung (erst Blau, dann Gelb), ... |
Färben mit Indigo (Küpenfärbung)
Die Meinung, im Mittelalter habe man nur grobe, farblose Kleidung getragen, ist
weit verbreitet. Betrachtet man aber die Möglichkeiten, die der Mensch schon seit
Jahrtausenden hat, so wird offensichtlich, dass dies nicht so gewesen ist. Das Verlangen,
sich zu schmücken, ist auch im Mittelalter vorhanden gewesen. So spann und webte
jede Frau so gut und fein sie konnte.